Jumat, 30 April 2010
vendredi
das wetter ist umgeschlagen. heute früh noch ein wenig sonne, nun ist der himmel grau geworden und es regnet ab und zu. auf dem balcon6 geschehen doch noch ein paar kleine und größere wunder: ausgerechnet Maréchal Niel die frostempfindlichste meiner Rosen treibt an vielen stellen ganz zart wieder aus. ich hatte sie schon kräftig zurückgeschnitten und vom rankgitter gelöst, bereit in den abfall zu wandern. nun werde ich sie wieder aufpäppeln. die rose de resht treibt ganz kräftig aus, die wollte wohl hart behandelt werden, manche rosen mögen das. unsere schönste rose, der hochstamm Jude the Obscure, steht als skelett am geländer und sieht ganz tot aus, aber ich warte noch etwas ab, genau so wie bei der zitrone, die bisher noch jeden winter überstanden hat. die buddleia weyeriana ist aber tatsächlich erfroren, habe am holz gekratzt: alles braun. bei den oliven habe ich noch hoffnung und die osmanthen scheinen ganz zaghaft kleine neue triebe zu bekommen. mal sehen ob die pfefferbäume aufgehen, hatte im sommer samen aus sitges mitgebracht. die nächsten tage soll es kühler werden und weiter regnen, immerhin gut für die pflanzen....
all kinds of flowers
Against Indifference
Charles Webbe
More love or more disdain I crave;
Sweet, be not still indifferent:
O send me quickly to my grave,
Or else afford me more content!
Sweet, be not still indifferent:
O send me quickly to my grave,
Or else afford me more content!
Or love or hate me more or less,
For love abhors all lukewarmness.
Give me a tempest if 'twill drive
Me to the place where I would be;
For love abhors all lukewarmness.
Give me a tempest if 'twill drive
Me to the place where I would be;
Or if you'll have me still alive,
Confess you will be kind to me.
Give hopes of bliss or dig my grave:
More love or more disdain I crave.
Confess you will be kind to me.
Give hopes of bliss or dig my grave:
More love or more disdain I crave.
Kamis, 29 April 2010
jeudi
so, jetzt gleich schnell zum chor und sehen, ob noch alles sitzt. ich befürchte fast..... der sommer soll morgen zu ende gehen, aber bei dieser wärme kann man gar nicht daran glauben....
Comfort in Tears
Johann Wolfgang von Goethe
Why art thou sad, when all around
So gay and bright appears?
For plainly in thine eyes are seen
The traces of thy tears.
So gay and bright appears?
For plainly in thine eyes are seen
The traces of thy tears.
"And if I wept in solitude
The grief is mine alone,
And with the tears that sweetly streamed,
More light my heart has grown."
The grief is mine alone,
And with the tears that sweetly streamed,
More light my heart has grown."
Come, let us clasp thee in our arms,
Thy joyous comrades say;
And there, whatever thou hast lost,
Weep thy regrets away.
Thy joyous comrades say;
And there, whatever thou hast lost,
Weep thy regrets away.
"Ye brawl and bluster, dreaming not
The secret of my pain;
My grief is not that I have lost,
But that I long in vain."
The secret of my pain;
My grief is not that I have lost,
But that I long in vain."
Spring boldly up; for thou art young,
With speed thy task begin;
Thine is the age of daring deeds,
And strength to strive and win.
With speed thy task begin;
Thine is the age of daring deeds,
And strength to strive and win.
"Ah no! 'tis what I cannot win,
From me 'tis all too far;
It dwells as high, it gleams as bright,
As shineth yonder star."
From me 'tis all too far;
It dwells as high, it gleams as bright,
As shineth yonder star."
We do not long to reach the stars,
But glory in their light,
And gaze to heaven in ecstasy
Each fair and cloudless night.
"I, too, look up in ecstasy,But glory in their light,
And gaze to heaven in ecstasy
Each fair and cloudless night.
By day my watch I keep,
Then let we weep the nights away
While I have heart to weep."
un secret
Félix Arvers
Mon âme a son secret, ma vie a son mystère:
Un amour éternel en un moment conçu;
Le mal est sans espoir, aussi j'ai dû le taire,
Et celui qui l'a fait n'en a jamais rien su.
Un amour éternel en un moment conçu;
Le mal est sans espoir, aussi j'ai dû le taire,
Et celui qui l'a fait n'en a jamais rien su.
Hélas! j'aurai passé près d'lui inaperçu,
Toujours à ses côtés, et pourtant solitaire,
Et j'aurai jusqu'au bout fait mon temps sur la terre,
N'osant rien demander et n'ayant rien reçu.
Toujours à ses côtés, et pourtant solitaire,
Et j'aurai jusqu'au bout fait mon temps sur la terre,
N'osant rien demander et n'ayant rien reçu.
Pour lui, quoique Dieu l'ait faite doux et tendre,
Il ira son chemin, distrait, et sans entendre
Ce murmure d'amour élevé sur ses pas;
Ce murmure d'amour élevé sur ses pas;
À l'austère devoir pieusement fidèle,
Il dira, lisant ces vers tout remplis d'lui:
"Quel est donc cet homme?" et ne comprendra pas.
Il dira, lisant ces vers tout remplis d'lui:
"Quel est donc cet homme?" et ne comprendra pas.
Rabu, 28 April 2010
Kein Freud ist ohne Schmerz
Andreas Gryphius
Kein Freud ist ohne Schmerz, kein Wollust ohne Klagen,
Kein Stand, kein Ort, kein Mensch ist seines Kreuzes frei.
Wo schöne Rosen blühn, stehn scharfe Dorn dabei,
Wer außen lacht, hat oft im Herzen tausend Plagen,
Kein Stand, kein Ort, kein Mensch ist seines Kreuzes frei.
Wo schöne Rosen blühn, stehn scharfe Dorn dabei,
Wer außen lacht, hat oft im Herzen tausend Plagen,
Wer hoch in Ehren sitzt, muß hohe Sorgen tragen,
Wer ist, der Reichtum acht' und los von Kummer sei?
Wer auch kein' Kummer hat, fühlt doch, wie mancherlei
Traurwürmlin seine Seel und matte Sinn durchnagen.
Wer ist, der Reichtum acht' und los von Kummer sei?
Wer auch kein' Kummer hat, fühlt doch, wie mancherlei
Traurwürmlin seine Seel und matte Sinn durchnagen.
Ich sag es offenbar, so lang der Sonnen Licht
Vom Himmel hat bestrahlt mein bleiches Angesicht,
Ist mir noch nie ein Tag, der ganz ohn' Angst, bescheret!
O Welt, Du Tränental, recht selig wird geschätzt,
Vom Himmel hat bestrahlt mein bleiches Angesicht,
Ist mir noch nie ein Tag, der ganz ohn' Angst, bescheret!
O Welt, Du Tränental, recht selig wird geschätzt,
Der, eh er einen Fuß hin auf die Erden setzt,
Bald aus der Mutter Schoß ins Himmelslusthaus fähret.
groß- und auch Kleinschreibung
genau so sieht der himmel hier gerade aus. es ist warm, sehr warm und ich habe die kurzen hosen angezogen. der bürotag war anstrengend und ich sollte lieber meine texte lernen als hier dumme geschichten zu erzählen und entlos zu posten, aber diese kombination aus fahlem hellblau und gelblichem beige ist so schöbn und ich habe davon überraschend viele bilder auf lager.
gestern waren wir mit andreas und holger im kino und haben "Die junge Victoria" (Young Victoria) gesehen. Schön gemacht und, soweit ich das beurteilen kann, ohne Fehler. Ein paar schöne Männer, aber die Geschichte ist eben einfach nicht so aufregend wie die von Elisabeth I oder Heinrich VIII. Ich kann nicht ganz sehen, warum dieser Film überhaupt gemacht wurde. Schön war die Krönungsszene, die mich an Händels Musik zur Krönung von George II erinnert. Die CD mit der Rekonstruktion der gesamten Krönungsfeier habe ich grade erst wieder gehört. My heart is inditing und so...
other places - love´s farewell
Michael Drayton (1563-1631)
Since there's no help, come let us kiss and part,
Nay I have done, you get no more of me;
And I am glad, yea, glad with all my heart,
That thus so cleanly I myself can free.
Nay I have done, you get no more of me;
And I am glad, yea, glad with all my heart,
That thus so cleanly I myself can free.
Shake hands for ever, cancel all our vows;
And when we meet at any time again,
Be it not seen in either of our brows
That we one jot of former love retain.
And when we meet at any time again,
Be it not seen in either of our brows
That we one jot of former love retain.
Now at the last gasp of love's latest breath,
When his pulse failing, passion speechless lies,
When faith is kneeling by his bed of death,
And innocence is closing up his eyes,
When his pulse failing, passion speechless lies,
When faith is kneeling by his bed of death,
And innocence is closing up his eyes,
Now if thou wouldst, when all have given him over,
From death to life thou mightst him yet recover!
From death to life thou mightst him yet recover!
je ne sais pas pourquoi
M war nicht aufgetaucht, die Hitze brannte Löcher in meinen Schädel, der Akku vom Fon war leer - Kreditkarte verloren. Ein paar Cent in der Tasche. Die Nummer wusste ich aus dem Kopf. Die würde ich nie vergessen. Seltsam, dass es in dieser Stadt noch eine funktionierende Telefonzelle gab - Überbleibsel aus dem vorigen Jahrhundert, wie ich.
Geh ran!
Der Flug war schrecklich. Von Hamburg sind es acht Stunden bis in diese Betonwüste. Kurzschluss. Weg vom Schreibtisch. Herz und Schwanz in Aufruhr. Keine Nachricht hinterlassen - sie werden mich kaum vermissen. Kein Gepäck, nur der verschwitzte Anzug und den Zettel mit seiner Adresse, hastig hingekritzelt nach der zweiten Ejakulation. Abgespritzt, vollgespritzt - letzten Dienstag - das Meeting mit den amerikanischen Freunden, die unsere Bank aufgesogen haben und dann er. Nur dieser eine, erste, alles durchstoßende Blick.
I´m am married man - aber das habe ich ihm nicht gesagt - da am Pissbecken, als ich ihn sah und er mich sah und mir meine Seele durchstieß. Es war so heftig, unkontrolliertes Gezitter und dieser Blick aus den blauen, grünen, bernsteinfarbenen Augen, scheiße, ich weiß die Farbe nicht mehr, nur das was sie mir gesagt haben: du bist verloren, jetzt bist du tot, ohne Vergangenheit.
Geh ran!
Sein Vorname, seine Nummer, die Stadt. Das ist ziemlich wenig - und ich kann ihn nicht beschreiben, vielleicht ist er schon an mir vorbei gegangen, hier am Flughafen, oder hier in dieser grau-staubigen Straße in der die Häuser fehlen. Fünf, vielleicht zehn Minuten, war es eine halbe Stunde? Mein Schrei, sein Stöhnen, sein Schwanz in meinem Arsch, sein Saft, der noch aus mir sickerte und den ich noch immer mit mir herumtrage, sein Geruch in meinem Geruch in meinem grauen Anzug, sein Anzug jetzt, sein Besitz und mein Denken - weg. In diesem Schädel ist nichts als diese verdammte, sengende Sonne und das verdammte, sengende Verlangen.
Geh ran, Schatten!
Die Stimme. Die Stimme und die Augen, an deren Farbe ich mich nicht erinnere. Die tiefe Stimme, das Stakkato dieser Laute und das Stakkato seiner Bewegungen in mir, diese Stösse, die mich niedermalmten, die Lippen an meinem Ohr, die Zunge an meinem Ohr und die Wortfetzen, die ich nicht verstehen konnte in meinem Zittern.
Nein, ich habe gar nichts verstanden und werde auch nie wieder etwas verstehen.
Gedankenverloren, so mag es sein; dann aber alle Gedanken. Nur sein Takt, sein Rhythmus, der meine Beine versagen lässt, seit so vielen Stunden. Die Seitenwand der Zelle brennt sich durch meine Anzugjacke und er geht nicht ran...
Ich schmecke ihn noch; seinen Schweiß, seine Pisse, sein Sperma, seine Spucke, seine Kraft, sein Ich. Das alles hat sich auf meiner Zunge breit gemacht und strömt in meinen tauben Körper und meine leeren Gedanken. All das hat mich gefesselt - mit den dicken Seilen, die aus Lust und Verlangen geschlungen sind und dabei dich selbst ganz und gar verschlingen. Eine Schlange - so leicht zu durchschauen, aber so überlegen.
Es gefällt mir wehrlos zu sein. Die restliche Energie hat sich verbraucht auf der Taxifahrt zum Flughafen. Ich glaube, dass ich mit dem Taxi gefahren bin, vielleicht auch mit meinem eigenen Auto oder mit dem Bus. Flüchtig das Gesicht der Stewardess, Asiatin vielleicht. Mag sein dass ich auch gesprochen habe, aber an die Worte erinnere ich mich nicht mehr.
Wie ich heiße? Ist das nicht egal? Warten Sie, es fällt mir schon wieder ein. Irre heiß hier. Nein, er geht nicht ran. Das ist schon okay, denn es ist alles gesagt und es ist alles getan und ich bin tot und leer und tot und leer und es ist nichts in meinem Kopf in diesem überhitzten Schädel, der auch nicht fragt warum und ich bin tot und leer und tot und leer.
Punkt.
Langganan:
Postingan (Atom)